Illuminati Hotties
Power
“Love With Somebody Better” ist so ein Songtitel. Klingt gut, ist gut, hat man so selbst schon erlebt. Das Brandneue, das Aufregende, das Nicht-nach-hinten-gucken, das klammheimliche Eingeständnis, dass es auch in der Liebe Hitparaden gibt. In der Popmusik hat das Tradition, und die Formel dafür ist nicht länger als drei Minuten.
Sarah Tudzin, Chefdenkerin und Band-Souverän bei Illuminati Hotties, schwört auf diese Formel und sieht es als Herausforderung an, zunehmend komplexe Gefühle in diese eine Backform zu pressen und sich anschließend die Hände zu waschen. “Everything Changes” ist noch so ein Songtitel. Das Stück handelt vom vorzeitigen Tod ihrer Mutter, da ist durchaus auch ein bisschen innere Einkehr angebracht. Die aber nicht lange dauert, denn “Power” ist vor allem hart erkämpfte gute Laune und der Vorsatz, sich mit knackigen Gitarren-Riffs zurück an die Oberfläche zu paddeln.
Tudzin ist Toningenieurin und Produzentin, schaut also gewissermaßen schon von Berufs wegen hinter den Vorhang, doch ihrer eigenen Musik fehlt das Kalkulierte. Bestes Beispiel: der Opener “Can’t Be Still”, eine Lektion in Power Pop und auch eine Warnung. “A firm handshake can take you so far”, singt sie, und man spürt, dass dieser Handschlag offenbar zu wünschen übrigließ.
Das steckt drin: The Beths, Charly Bliss, Kate Davis
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