Bis Ende 2008 waren Gitarrist und Sänger Claes Strängberg sowie Bassist Emil Karlsson mit Ef mindestens genauso schwer beschäftigt wie mit Immanu El. Insgesamt drei veröffentlichte Alben und unentwegte Touren sprechen Bände. Während Ef bereits kleine Clubs füllten, spielten Immanu El im letzten Jahr noch vor wenigen Leuten. Strängberg und Karlsson entschieden sich dennoch für die Band, die sie bereits 2003 gegründet hatten. Wer sie in Duisburg vor etwa zehn Zuschauern hat spielen sehen, dürfte wissen, weshalb. Immanu El ist nicht bloß ein Projekt, sondern – so schmalzig das klingen mag – eine Herzensangelegenheit. Die Schnittmengen beider Bands, die sich auch im Postrock-Sound niederschlagen, werden mit “Moen” nicht nur personell kleiner. Lag das Debüt “Theyll Come, They Come” noch nah am Ef-Sound, hat sich “Moen” ein Stück weit vom Postrock abgenabelt.
Die dichten Gitarren und malerischen Melodien sind geblieben, doch statt vornehmlicher Laut-Leise-Atmosphäre findet man auf “Moen” aufgewühlte Songs und melancholischen Gesang. Claes prägnante Stimme, die eine heisere Version Chris Martins sein könnte, folgt direkt auf den ersten Akkord des Openers Agnes Day. Die Textzeile Theyll come, theyll come und die epische Songlänge von knapp acht Minuten schaffen einen Verbindung zum Debüt. Mit dem von bedingungsloser Liebe berichtenden Lionheart folgt ein weiteres Highlight. An den Refrain schließen befreiende, aber nicht überbordende Gitarrenlinien an – typisch für Moen, das von seiner lösbar schwermütigen Atmosphäre lebt, die sogar das herbstliche Artwork in den Schatten stellt.
weitere Platten
Hibernation
VÖ: 25.11.2016
In Passage
VÖ: 28.10.2011
Structures
VÖ: 01.01.1900
They'll Come, They Come
VÖ: 01.01.1900