2017 scheint das Jahr zu werden, in dem sich Linkin Park endgültig vom Rock Richtung Pop verabschieden. Damit wird ein Platz für eine Band frei, die gerade noch hart genug ist, um nicht gänzlich als Popband verschrien zu werden, und dennoch niemanden ernsthaft verunsichert. Imminence aus Malmö empfehlen sich mit ihrem zweiten Album für diesen Posten. Ihren Metalcore haben sie dazu dermaßen weichgespült, dass er de facto nicht mehr existent ist. Damit erinnert “This Is Goodbye” stellenweise frappierend an den aktuellen Stil von Bring Me The Horizon: Kernige Breitwand-Gitarren und elektronische Effekte bestimmen das Bild, die Refrains sollen am besten gleich mehrere Stadien gleichzeitig füllen. Dafür müssen sie natürlich groß und einprägsam genug sein: Im not spotless/ I have my share of stripes/ No one is flawless/ But were all diamonds, da können alle mitmachen. Dieses zugegebenermaßen vorhersehbare Verfahren geht auf, weil die Band ein Händchen für Melodien und ein Gespür für Details hat. Ob nun der Titelsong mit seinen Alibi-Screams, der veritable Stampfer “U”p oder der extra-hymnische Rausschmeißer “Desert Place”, kein Stück wirkt im Gesamtzusammenhang überflüssig. Der ist zwar recht eng gesteckt und altbekannt, funktioniert aber gerade deswegen immer wieder. Imminence wollen eben auf die ganz großen Bühnen und das sollen sie ruhig, so lange sie ihre Musik so gekonnt darauf ausrichten. Die Kids stehen jedenfalls drauf.
weitere Platten
The Black
VÖ: 12.04.2024
Turn The Light On
VÖ: 26.04.2019