Alles an dieser Platte ist bekannt – der Old School Hardcoreler wird sie gerade deshalb schätzen.
Ach ja. Zwölf Songs in zwanzig Minuten. Songtitel wie For The Moment, Perspective und Another Way. Hier ist alte Schule drin. Von der Durchführung her durchaus gut: moshige und schnelle Parts halten sich die Waage, der Sänger tut, was er kann (nämlich schreien) und hält sich nicht mit Versuchen auf. Nur sind diese zwanzig Minuten auch wirklich die absolute Obergrenze, wenn man nicht gähnend vom Stuhl fallen und auf der Stelle zu Stein werden will. Old School Hardcore in bekanntem Soundgewand, mit bekannten Texten, bekannten Posen, bekannten Liveshots und klassisch schönem Artwork ist wohl mit Volksmusik, True Metal und Melodic bzw. Skate Punk in Eintracht Braunschweig das wertkonservativste Stückchen Tonkunst, das man sich vorstellen kann. 1984 wäre dies hier revolutionär, 1990 immerhin noch auf der Höhe der Zeit gewesen. Aber 2000? Zum Anfang eines neuen Jahrtausends (Beschwerdebriefe bitte an die Redaktionsadresse)? Zu Zeiten solch fortschrittlicher Bands wie Hot Water Music, Bob Tilton, den Kassierern und Cave In? Ich stelle aber durchaus zur Disposition, dass der geneigte Old School-Freund hier einige Schmankerl zum aufgeregten durch-die-Wohnung-fingerpointen finden wird. Deshalb gibts für In My Eyes die mittlere Punktzahl.