In This Moment
A-Star-Crossed Wasteland
Text: Christian Wiensgol
Insofern ist A-Star-Crossed Wasteland die perfekte Rekapitulation der ersten beiden Alben von In This Moment: Rief das keifende Debüt Beautiful Tragedy gar Vergleiche mit Walls Of Jericho hervor, fiel beim melodischen Nachfolger The Dream öfter der Name Evanescence, als Frontfrau Maria Brink lieb gewesen sein dürfte. Womit wir beim Thema wären: Dass Brinks Stimme und Aussehen gleichermaßen für offene Münder sorgen, darf in keinem Bericht fehlen. Auch wenn sie auf A-Star-Crossed Wasteland zugunsten von mehr optischem Kitsch erstmals nicht das Cover ziert, bleibt sie nahezu immer das Zentrum des Geschehens. Nur in der zweiten Single The Promise darf sich Adrian Patrick von den befreundeten Otherwise neben ihr versuchen – und erblasst wie das älteste Tattoo seiner Duettpartnerin. Brink ist der Sheriff in diesem postapokalyptischen, mit Western-Metaphorik überladenen Ritt durch sauber produzierte Metal-Landschaften. Die Palette reicht vom fiesen Opener Gunshow, in dem sie zu polterndem Metalcore den Teufel zu beschwören scheint, bis zur abschließenden, bis in den Himmel triefenden Ballade World In Flames. Dazwischen beschreiten In This Moment konsequent den Mittelweg, lassen Akustikgitarre und Klavier neben Breakdowns und Powermetal-Soli stehen, während Brink abwechselnd schreit und singt, schreit und singt, schreit und singt. Das kann man – wie die Band selbst – für den hundertprozentigen Real-Deal halten. Oder für das vorhersehbarste Duell, seit Clint Eastwood den Colt an den Nagel gehängt hat.
weitere Platten
Blood
VÖ: 10.08.2012
Beautiful Tragedy
VÖ: 15.06.2007