Nach Quiet folgt nun Too Loud und beginnt mit Red Skies auch genauso. Der Wandel ist perfekt. War man ja bei den Inchies schon daran gewöhnt, daß ihr jeweils aktuelles Album immer besser als der Vorgänger ist, haben sie hiermit ihr Gesellenstück abgeliefert. Mit Folk-Einflüssen braucht den Berlinern 1998 wirklich keiner mehr zu kommen. Die Geigen sind nur noch vereinzelt als solche zu erkennen. Too Loud ist ein Rockalbum im klassischen Sinne, wie ihn New Model Army definiert haben. Breulers Gesang drückt dem Material wie immer den Stempel der Einzigartigkeit auf, während der Rest der Band unglaublich virtuos straighte Rhythmen aus dem Hut zaubert. Dabei reicht die Bandbreite von rockenden Losgeh-Nummern wie Destination über sattes Pathos in You Chained Me Up bis zu einer gemütlichen Ballade (Sleep Well). Einziger Wermutstropfen ist die Tatsache, daß mit dem Blick auf Radiotauglichkeit der Humor der vorangegangenen Outputs verlorengegangen ist. Aber Rockmusik ist ja auch ein ernstes Geschäft. Das Ende der Fahnenstange ist aber noch nicht erreicht, oder wie die Berliner es auszudrücken belieben: My destination is not where I arrive.
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