Incubus
Morning View XXIII
Zu oft gab es in den vergangenen Jahrzehnten schließlich undurchsichtige Verträge, die Künstler:innen die Rechte an ihren eigenen Werken nahezu vollkommen entzogen haben. Jetzt steigen auch Incubus in den Trend der Neuaufnahme ein und verpassen ihrem Erfolgsalbum eine klangliche Straffung.
Das beginnt mit ausuferndem Synthie-Geflimmer in “Nice To Know You”, das die Länge des originalen Intros gleich einmal vervierfacht, geht weiter beim Dauerbrenner “Circles”, der ein zusätzliches Outro bekommt, und verlängert das mit 58 Minuten im Original schon ausdauernde Album insgesamt um einige weitere Minuten.
Dabei bleibt die auf den ersten Blick auffallendste Neuerung, dass Brandon Boyd nicht nur im besten Sinne zwanzig Jahre älter klingt, sondern im Mix viel mehr Präsenz zeigen darf als noch 2001. Außerdem ist nicht mehr Dirk Lance am Bass zu hören, sondern stattdessen Nicole Row, die mit diesem Album ihren endgültigen Einstand in der Band feiert.
Bleibt noch die Grundsatzfrage zu beantworten: Braucht es diese Neuaufnahme von “Morning View”? Die kurze Antwort: Nein. Eine nette erweiterte Ausführung des Albums mit gelungenen frischen Einwürfen bleibt es dennoch, die auch dazu taugt, die Wartezeit bis zu einem gänzlich neuen Album zu verkürzen
Das steckt drin: 311, A Perfect Circle, Deftones
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