“Moment, das kenn’ ich doch?” – regelmäßig erklingen in den Songs auf Inheavens Debüt Passagen, bei denen man schwören möchte, sie schon einmal gehört zu haben. Da wäre zum Beispiel der Song “Real Love”, dessen Schellen-gestütztes Schlagzeug-Intro dem von The Jesus And Mary Chains “Just Like Honey” gleicht. Dessen ikonischer Refrain findet sich wiederum in Inheavens “Stupid Things” wieder. Das aufbrausende “Vultures” zitiert in der Bridge den rebellischen Black Sabbath-Klassiker “War Pigs”, während sich “Regeneration” und “Bitter Town” an Blaupausen für Stadionrock-Hymnen bedienen. Das Debütalbum des Londoner Quartetts ist voller Referenzen. Trotzdem ist es kein lieblos zusammengepflückter Blumenstrauß, der nach ein paar Tagen seine Blüten verliert. Vielmehr schaffen Inheaven auf dieser Basis einen ganz eigenen Sound mit erstaunlich hohem Wiedererkennungswert. Und das, obwohl die Band sich von verträumten Balladen mit Shoegaze-Einschlag zu Beginn der Platte zu punkigem, aufsässigem Alternative Rock zum Ende bewegt, und das Frontduo aus Chloe Little und James Taylor sich ständig am Gesang abwechselt. Nach mehrmaligem Durchlaufen ihres Albums stellt sich bei allen Songs dieser “Moment, das kenn’ ich doch?”-Effekt ein, würde man einem von ihnen einzeln begegnen. Dann aber nicht mehr wegen hängengebliebener Passagen anderer Künstler, sondern weil das Gesamtpaket einfach nach Inheaven klingt.
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Acoustic (EP)
VÖ: 06.12.2017