Inter Arma
New Heaven
New Heaven deutet gleich mit dem Titelsong in Richtung Abfuck: Ein Post-Djent-Riff kracht die Treppe runter, T. J. Childers’ Schlagzeug schubst den Song unermüdlich voran, auch wenn sich die Gitarren in bloße, klirrende Texturen auflösen oder im Loop verschwinden. Siebeneinhalb Minuten, die den brachialen Sound von Inter Arma neu auslegen, sie näher rücken an experimentell-dissonante Bands wie Imperial Triumphant.
Der Rest des Albums teilt sich mit diesem Einstieg seine Finsternis und den Mut, nach dem schwerfälligen “Sulphur English” einzelne Aspekte stärker zu fokussieren und kürzere Songs zu wagen. Das bedrückende, mit gregorianischem Grummeln und wuchtigen Trommelschlägen eröffnende “The Children The Bombs Overlooked” steht nun also neben dem lauernden, Goth-geschulten “Gardens In The Dark”, in dem sich Mike Paparo erfolgreich als Crooner versucht, und “Endless Grey”, einem knackigen Instrumental, das man Ende der 80er auch Metallica abgekauft hätte.
“New Heaven” begeht nicht den Fehler, Interessen einfach sauber aufzuteilen, das Album lebt von Spannung, die ruhigen Momente sind immer gedacht vom nächsten Kollaps aus, Sludge, Death, Black und auch Heavy Metal bleiben entscheidende Komponenten. Inter Arma verweigern aber einen potenziellen Härte-Wettbewerb mit sich und finden so zu einer bei aller Tristesse dynamischen und befreiten Version ihrer selbst.
Das steckt drin: Absent In Body, Imperial Triumphant, Metallica
weitere Platten
Garbers Days Revisited
VÖ: 10.07.2020
Sulphur English
VÖ: 12.04.2019
Paradise Gallows
VÖ: 08.07.2016
The Cavern (EP)
VÖ: 10.10.2014
Sky Burial
VÖ: 15.03.2013