Was sich in den dunklen Instrumental-Welten der Vorgänger “Sky Burial” und “Paradise Gallows” schon wie ein roter Faden durch das vertrackte Prog-Metal-Dickicht zog, nimmt in “Sulphur English” noch weitreichendere Dimensionen an: Wie eine bleierne Schwere legen sich hier undurchdringbare Geschwader aus aggressivem Schlagzeug- und Gitarrenspiel über ein dem Untergang geweihtes Ödland, der ohrenbetäubenden Piepton im Intro “Bumgardner” ist da nur der Anfang. Im darauffolgenden “A Waxen Sea” kämpft sich Sänger Mike Paparo mit einer gutturalen Hasstirade durch ständige Tempowechsel, die ein Gefühl von nervös getriebener Unruhe verbreiten. Eine Unruhe, die sich in “Citadel” zu einem zehrenden Überlebenskampf entwickelt. Harte Riffs und rasende Double-Bass-Passagen formen hier eine unberechenbare Sound-Struktur, deren kreischende Gitarren wie ein Todesschrei klingen. Etwas ruhiger, aber nicht weniger düster wird es in “Howling Lands”, in dem Inter Arma ihren brutalen Sludge-Metal-Sound in Richtung Behemoth lenken und mit gregorianischen Hintergrundgesängen und stampfenden Schlagzeug-Rhythmen einen fast schon hypnotischen Zustand erzeugen. Als besonderes Highlight zeigt sich der Sound-Ausreißer “Stillness”, der über neun Minuten eine weitläufige Klang-Landschaft aus klarem Gesang, sanftem Gitarrenspiel und psychedelischen Folk-Elementen zeichnet – ein kleiner Lichtblick in der hoffnungslosen Tristesse von “Sulphur English”, der im finalen Titeltrack aber ein für allemal ausgelöscht wird.
weitere Platten
New Heaven
VÖ: 26.04.2024
Garbers Days Revisited
VÖ: 10.07.2020
Paradise Gallows
VÖ: 08.07.2016
The Cavern (EP)
VÖ: 10.10.2014
Sky Burial
VÖ: 15.03.2013