Interna
Nach außen konziliant
“Ruhelos und getrieben, ich bin in etwa derselbe geblieben”, singt Steffen Frahm im Song “MGUS Young”, eine Standortbestimmung, die sich mit Blick auf “Nach außen konziliant”, dem ersten Album des Kieler Trios, über so einiges Inhaltliche sagen ließe.
Da ist der nervöse Groove zwischen Post-Punk und Blue-Eyed Funk, dieses intensive Zusammenspiel von Bass und Schlagzeug, das Lars Stuhlmacher und Simon Falk sehr lässig zwischen Zupacken und Laufenlassen anlegen. Dazu kommt Frahms oft proklamierender Vortrag, der im Vergleich zur Vorgängerband Keine Zähne im Maul aber La Paloma pfeifen, noch ein Stück fordernder wirkt, sich aber aus der gleichen Quelle nährt. Ruhe findet sich woanders, alles ist in Bewegung, kennt man, mag man, doch es gibt natürlich auch Unterschiede.
Verfügten Keine Zähne im Maul aber La Paloma pfeifen auch immer über einen gewissen Humor, herrscht hier komplexe Ernsthaftigkeit, verbinden Songs wie das fix funktionierende “König Getriebe”, das zackige “Halbgott im Freizeithemd” oder “Bring es heim”, das mit Emocore-Tempo überrascht, “Analyse mit Ahnung und Verarbeitung mit Fiktion”, wie es das Presseinfo treffend umschreibt. Das klare Klangbild steht Interna gut, rhythmisch pendeln sie zwischen vertrackt und tanzbar. Ein echtes Pfund ist die Produktion, mit der sich Interna in der Mitte zwischen Wucht und Luftigkeit einpegeln.
Das steckt drin: Fehlfarben, Gang Of Four, Keine Zähne im Maul aber La Paloma pfeifen