Ach ja, Doom. Das gibt es auch noch? Und diese Band? Da war doch mal was? Ich entsinne mich leider nur noch dunkel.
Das erste Konzert meines Lebens war Doom: Black Sabbath in der Stadthalle in Osnabrück. Ich habe Anfang der Neunziger Saint Vitus live gesehen, die Melvins, the Obsessed, Crowbar, Trouble und Cathedral. Meine Doomzeit war also durchaus vorhanden. Das alles ist sehr, sehr lange her, und Internal Void stammen ebenfalls aus dieser Zeit. Ihr Debüt, 1992 auf d.e.m. Doom-Label Hellhound erschienen, brachte ihnen einiges an Achtung in Underground-Zirkeln, hat aber besonders hierzulande nie wirklich für übergreifende Furore gesorgt. Ehrlich gesagt glaube ich auch kaum, dass sich daran mit der Veröffentlichung von Unearthed etwas ändern wird. Der Grund ist so einfach wie tödlich: Internal Void hätten diese Platte auch 1993 aufnehmen können. Oder 1985. Oder 1976. Es hätte zu jeder Zeit voll ins Programm gepasst und wäre trotzdem nie innovativ gewesen. Bei dieser Platte von Stagnation zu reden, wäre eine Beleidigung für alle Bands, die an ihrem Sound festhalten und ihn als Bandtrademark etablieren wollen. Unearthed will eine Musikrichtung in einer Form weiterführen, der sie bereits seit gut zehn Jahren entwachsen ist und die spätestens seit Kyuss, Eyehategod, Neurosis und den Spiritual Beggars genug neue Impulse bekommen hat, um in anderer Form weiterzuleben. Internal Void? Ach ja. Ich möchte niemandem zu nahe treten und empfehle Leuten, die sich angesprochen fühlen, hiermit, die Platte zu erstehen, aber ich persönlich habe mich selten so gelangweilt. Tschuldigung.