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    Interstellar Pirates
    Plastic Soul-Man!

    VÖ: 18.01.2008 | Label: Moonbust Productions/MMS
    Text:
    6 / 12

    Die Kasseler Schönheit vom Lande gebiert erneut ein wunderbar unentschlossenes Album: stilistisch heimatlos und damit überall zu Hause.

    Der tierische Vetter der Interstellar Pirates ist die gemeine Stubenfliege. Ohne rohe Gewalt lässt sie sich auf nichts festnageln, in ihren holografischen Augen spiegelt sich ein ganzes musikalisches Feuchtbiotop. “(Why Don’t You) Waste Your Time?” suggeriert noch, dass Madsen es mal mit der englischen Sprache versuchen. Kurz darauf macht Sänger Jan Hampicke uns in “Who Knows” den New Model Armisten Justin Sullivan. Schweineorgel und Wah-Pedal treten nur in “I Can’t Stand This I Never Will” gegeneinander an, viel lieber übt man das Leisetreten à la Nick Drake (“Cold Sensation”) oder Experimente mit dem Saxofon (“You And Me”). Wann immer die Interstellar Pirates sich nicht in entrückten Schrammelgitarren verlieren, scheint ihre größte Qualität durch: die tiefe Liebe zu einem Kleinod namens Song. Eine (wie immer) mäßige Produktion, der extrem hohe Krautfaktor, das provinziell-verträumte Gegenuniversum zur Coolness des Planeten Pop – egal. So klingt große, echte, unhippe Schlaumeier-Rockmusik von da draußen. Vielleicht fällt der Spot des deutschen Indierock nach Wendland, Weilheim und Troisdorf ja irgendwann auch auf das nördliche Hessen.

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