Zu Beginn wirkt “Valley Of Smoke” genau wie die amorphe Masse, die der Titel zu beschreiben sucht. Ein knarzender Bass konterkariert da Postrock-lastige Gitarren, bevor “Elegy” mit lautem Krach in Richtung Metal umkippt. Das Loslassen ist jedoch nicht Intronauts Ding. Viel lieber drücken die Kalifornier ihre Vision einer zum Seeungeheuer mutierten Jazzrock-Ente durch. Das klingt natürlich faszinierend und anstrengend zugleich. Wann immer Sänger Dave Timnick sich mit seinen kehligen Strophen zwischen das zappelig frickelnde Instrumentarium mogeln darf, klingt er nach einer Mischung aus Killing Jokes Jaze Coleman und Snake von Voivod. Das lärmige Gitarren-Feedback lässt “Elegy” in einen rauschenden Ozean münden, in dem den Hörer nur kurz aufatmen darf. “Above” und “Miasma” verwöhnen das Ohr nur streng rationiert mit Flächensounds. Der nervöse Wirbelwind aus Drumperformance, Basssolo, zähflüssigen Lava-Riffs, schrägen Powerchords und verdächtigen Pausen ist und bleibt am Steuerknüppel des Intronauten. Wer speziell das Schlagzeug nur in seiner traditionellen Rolle als Taktgeber kennt, wird bei diesen akustischen Loopings schnell ins Kotzen kommen. Weite Teile von Sunderance verlieren sich vollkommen reuelos im Jazz, einen Sänger brauchen Intronaut in diesen Momenten gar nicht mehr. Nach acht wohlfeil komponierten Werken steht man mit offenem Mund da. Oder kommt ins Seufzen. Vier adrette Schlaumeier stehen in der Tür und man fragt sich, ob man sie nun rausschmeißt oder in die Sportkneipe einlädt.
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