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    Irene
    Apple Bay

    VÖ: 24.11.2006 | Label: Labrador/Broken Silence
    Text: Oliver Schröder
    7 / 12

    Irene widmen sich dem melancholischen Pop ihrer Vorbilder. Zumindest spielen sie Ausschnitte davon.

    Keiner der Songs geht über die Zwei-Minuten-Marke hinaus. Die LP ist mit 25 Minuten kaum länger als eine reguläre EP. Auch das Intro macht den Hörer zunächst mal ratlos – meinen die das wirklich ernst? Im Hintergrund klebt ein Audio-Polaroid vom letzten Sommerurlaub: Meeresrauschen, Kindergeschrei, eine leise Gitarre. “Floating through the ether on a breeze/ There’s a song that makes me feel/ What we could never be the same”, lallt es traurig durch die inszenierte Strand-Idylle. Tobias Isaaksons Gesang erinnert ein wenig an Sid Vicious’ Intro zu “My Way” – leicht alkoholisiert und gelangweilt ironisch, aber dennoch stilvoll und einzigartig. Während der kurzen Laufzeit von “Apple Bay” wird nach und nach deutlich, dass Irene es wirklich ernst meinen. Sie bewegen sich routiniert in der Welt von Brian Wilson, in der die Sonne nie untergeht. Allerdings ist ihre Perspektive nicht die des blonden Sunnyboys auf dem Surfbrett, sondern die des pummeligen Jungen, der sehnsüchtig am Strandufer wartet. “Apple Bay” taugt kaum als Hintergrundmusik zum Surfen und Partymachen. Trotzdem wird jede Minute, in der die Sonne scheint, hörbar genossen. Irene haben eine Sommerplatte gemacht, die nach Weihnachten klingt.

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