Iron And Wine
Years To Burn (mit Calexico)
Text: Birgit Reuther
Die ersten drei Stücke des Albums, vor allem der Opener “What Heaven’s Left”, klingen mit ihrem sehnsuchtsvollen Schmelz, mit Pedal-Steel-Gitarre und mehrstimmigem Gesang, als wollten sich die künstlerischen Komplizen geradewegs für die legendäre Country-Bühne Grand Ole Opry in Nashville bewerben. Das Storytelling scheint tief aus ihrer US-amerikanischen Heimat gezogen: die Liebe, die eine verlorene Seele rettet. Der Vater, der ein Haus in den Bergen baut. Mit “Outside El Paso” bricht eine Improvisation mit Bläsern und Schlagzeug diesen ausgeruhten Ansatz, bevor die Musik noch leisetretender wird und mehr in Richtung Iron And Wine driftet. Der dunkle Desert-Sound von Calexico wiederum prägt das gut achtminütige “The Bitter Suite”. Ein fiebriger Trip, der in sachten Gesang an Akustikgitarre eingebettet ist. Ein Spiel der Gegensätze. Ganz so wie der letzte Satz, der in den Song hineingeflüstert wird: Life is bittersweet. Und dieses Leben, es bedarf offenbar immer wieder der Beruhigung. Aufgeriebene Gemüter erhalten mit dem Titelsong “Years To Burn” ein Gutenachtlied, bis das Album mit einem beschwingten Midtempo-Gospel abschließt. Someone will catch you/ When you wanna fall, heißt es in “In Your Own Time”. Immer wieder haben Calexico und Sam Beam alias Iron And Wine miteinander kooperiert, angefangen 2005 mit der EP “In The Reins”. Ihr aktuelles Projekt, aufgenommen an vier Tagen in Nashville, ist charmanter Zeuge dieser Freundschaft.
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