Iron Jinn
Iron Jinn
Angefangen bei den Halbtonschritten auf der Gitarre, mit denen Iron Jinn in “Winding World” die Platte eröffnet bis zum 15-minütigen Finale “Cage Rage” durchmisst die Band so viele Spielarten des Prog, dass man den Eindruck bekommen kann, es mit Fachkräften des Genres zu tun zu haben. In der Tat setzen sich Iron Jinn aus Mitgliedern erfahrener Psychedelic– und Stoner–Bands wie Birth Of Joy, Shaking Godspeed und The Devil’s Blood zusammen.
Die Band, die das Motorpsycho-Label Stickman umgehend unter Vertrag nahm, öffnet mit Iron Jinn die Büchse der Pandora, indem sie komplexe Songarrangements mit einer Patina überzieht, die das Album nach klassischem 70s Rock, Rock In Opposition und zeitgenössischem Prog klingen lässt. Tonal klingt dabei immer wieder die Harmoniekunst eines Peter Hamill durch, während sowohl Robert Fripp als auch Jimmy Page als Überväter durchscheinen. “Truth Is Your Dagger” atmet zu gleichen Teilen Psychedelic wie Jazz Rock, während sich im folgenden “Lick It Or Kick It” schwer dechiffrierbare Dramatik ihren Weg bahnt. Songs wie “Relic” und “Bread And Games” bleiben über weite Strecken Überraschungstüten, ständig auf dem schmalen Grat zwischen Rockhymne und mystischer Geisterbeschwörung tänzelnd – in keinem Takt des Albums kann man sich ultimativ sicher fühlen.
Das steckt drin: Anekdoten, Kadavar, Van Der Graaf Generator
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Live At Roadburn
VÖ: 05.04.2024