Iron Monkey
Spleen & Goad
Manchmal soll es nicht sein: Gegründet im englischen Nottingham, avancierten Iron Monkey in den 90ern zu Kritikerlieblingen und zählten mit Bands wie Eyehategod oder Grief zur Speerspitze der damals noch jungen Sludge-Szene. Dass sie sich dort nie etablieren konnten, ist auf eine unglückliche Aneinanderreihung von Schicksalsschlägen zurückzuführen, deren Tiefpunkt der Tod von Sänger Johnny Morrow 2002 markiert. 2017 stellten die verbliebenen Gründungsmitglieder Steve Watson (Bass) und Jim Rushby (Gitarre und Gesang) dann alles auf Anfang und gründeten Iron Monkey neu.
“Spleen & Goad” ist nun das zweite Album nach der Reunion – eines, das keine Gefangenen macht. Der Opener “Misanthrophizer” ist richtungsweisend für die kommende Stunde. Watson, Rushby und Schlagzeuger Steven Mellor quälen sich und den Hörer insgesamt neun Mal durch einen musikalischen Erdrutsch aus brachialem Schlagzeug, schweren und tiefgestimmten Gitarrenriffs und einem „Gesang“, der zwischen Gegrunze und Gequieke mäandernd sich gerade so noch als solcher bezeichnen lässt.
Das ist zwar auf eine Art Malen-nach-Zahlen-Sludge und verleiht dem Genre keine Innovationsschübe, wer aber mit so viel Wucht und Spielfreude ans Werk geht wie Iron Monkey, darf auch 2024 noch nach den 90ern klingen.
Das steckt drin: Crowbar, Eyehategod, Pig Destroyer
weitere Platten
9-13
VÖ: 20.10.2017