Die fünf Osnabrücker haben es sich zur Aufgabe gemacht, das namensgebende Tier so gut wie möglich musikalisch zu porträtieren. Dabei zeigt sich die Band produktiv: “A Beast Within” ist das dritte Album in vier Jahren – und zerrt mit dem Opener “Crawling” bereits kräftig an den Gehörgängen. Nach kurzem Aufheulen preschen die Gitarren in dichten Wänden voran, während ihnen das Schlagzeug bedrohlich im Nacken sitzt. Durchbrochen wird das Ganze von einer monströsen Stimme, die mit voller Wucht das Ende der Welt ankündigt. Iron Walrus verstehen das Einmaleins brachialer Sounds, mit denen Crowbar bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten für verwüstete Landschaften sorgen, und bringen es konsequent zum Einsatz: Ohne Ausflüge in fremdes Genre-Territorium zu unternehmen, ziehen Iron Walrus mit rotziger Punk-Attitüde in “Take Care” los. Als müsste er einen vor sich selbst warnen, schreit Sänger Aufi darin immer wieder den Titel hinaus. Doch Widerstand ist zwecklos und zwangsläufig wird man von Iron Walrus mitgeschleift. Das kostet die Band offenbar einiges an Kraft, denn nach und nach drosselt sie das Tempo, bis sie in “No More Reason” endgültig bei Downtempo angelangt ist. Zweistimmige Gitarreneinlagen und melodiöse Solo-Ritte reichen nicht aus, um den Karren direkt aus dem Schlamm zu ziehen. Deshalb kurbelt die Band zum Ende hin wieder ordentlich das Tempo an, bis das Walross in “Drowning” klammheimlich von dannen schwimmt.