Isaak
Hey
Das lässt erstmal aufmerken, entpuppt sich aber schnell als höchst orthodoxer, jedoch spaßiger Stoner Rock. Spaß macht “Hey” auf zwei Ebenen. Der Opener “Mircale B” kombiniert Post-Metal-Walze und Spoken-Word-Passagen aus der Werbung der “Miracle Blade World Class Knives”. Deren Messer und Werbebotschafter Chef Tony sind bestimmt dem ein oder anderen aus bekiffter Dauerwerbesendungs-Bestrahlung im Gedächtnis geblieben.
Solche humorigen Anleihen erinnern an Red Fang, geben Isaak aber eine dezent eigene Note. Die braucht es auch, denn rein musikalisch benutzen Isaak keine einziges Teil außerhalb des Stoner-Sound-Baukastens. Maximale Verzerrung bei Gitarre und Bass treffen auf Flanger-Effekte und Frontmann Giacomo Boeddu, der in seiner Stimme zwischen Elvis Presley und Drei-Whiskey-Kratzen mäandert. Andererseits vermag das Quartett ihre Hochgeschwindigkeits-Blues-Grooves effektiv einzusetzen. Das funktioniert besonders, wenn Isaak in Songs wie “OBG”, “Rotten” oder “Over The Edge” wie Fu Manchu das Gaspedal durchtreten. Letzen Endes klingen Isaak genau nach dem, was sie sind: eine Gruppe versierter Hobbymusiker, die Spaß an knallender Rockmusik haben. “Hey” geht zum einen Ohr rein, lässt ein paar Synapsen feuern und Endorphine ausschütten, bevor es sich, ohne bleibenden Eindruck zu hinterlassen, aus dem anderen Ohr verabschiedet.
Das steckt drin: Kyuss, Red Fang, Shun
weitere Platten
The Longer The Beard The Harder The Sound
VÖ: 28.06.2013