Erinnert sich jemand? Vor zwei Jahren veröffentlichten The Unicorns das schön schräge Album “Who Will Cut Our Hair When We’re Gone”, und noch bevor die Hype-Maschinerie richtig in Gang kam, lösten sie sich wieder auf. Nach einem kurzen HipHop-Intermezzo unter dem Namen Th’ Unicorn Gangg nennen sich die Kanadier jetzt Islands, ansonsten hat sich nicht viel geändert: Die beiden Unicorns-Köpfe Nick Diamonds und J’aime Tambeur machen weiterhin gemeinsame Sache und haben sich auch musikalisch nicht allzu weit vom Sound ihrer Ex-Band entfernt. Also: verspulter Leisetreter-Indie-Pop, gern auch mal zum Infantilen neigend, etwas HipHop (eher satirisch anmutend), ein verhuschter Blick in Richtung Reggae, Flöten, Streicher, Bläser, Piano. Trotz des Aufgebots klingen Islands nicht bombastisch oder aufdringlich, sondern bleiben zurückhaltend, eher der kleinen Verschmitztheit als der großen Geste zugeneigt. Damit haben sie sich ihre kleine Nische im Musikuniversum geschaffen, Vergleiche zu anderen Bands charakterisieren den Sound nur unzureichend. Am ehesten sind die Flaming Lips zu nennen, selbst wenn die deutlich dicker auftragen; in eingeschränktem Maße können auch Beck und Belle & Sebastian als Referenzen herangezogen werden. Wenn Diamonds und Tambeur nun noch ebenso viel Feinarbeit ins Songwriting stecken wie in die Instrumentierung, könnte was ganz Großes daraus werden.
weitere Platten
A Sleep & A Forgetting
VÖ: 10.02.2012
Arm´s Way
VÖ: 16.05.2008