Als hätten Coldplay und Calexico mit Will Oldham eine schier endlose Fiesta gefeiert: 1000 und eine Melodie zwischen singender Säge und Mariachi-Bläsern.
Manchmal passiert so etwas: Man hört Musik von einer Band, von der man rein gar nichts weiß, und plötzlich schlägt die anfängliche Freude angesichts ein paar zunächst nur schöner Songs in Begeisterung um. Denn so ein überraschendes Debüt wie Inland Traveller gibt es nunmal nicht alle Tage. Dann möchte man verstehen. Doch die Bandbiographie verstört dabei mehr, als dass sie ein Ereignis wie Inland Traveller erklärt: Isolation Years kommen aus Schweden, die Protagonisten haben bisher im Hardcore-Mekka Umea ihr Unwesen getrieben, und sind scheinbar eher zufällig zusammen gekommen, um Songs zu schreiben. Und zwar Songs im eigentlich klassischen Sinne: Singer/Songwriter-, Folk-, Country- und vor allem Pop-Songs. Wer sich jetzt angewidert abwendet, dem sei gesagt, dass Isolation Years keineswegs puristisch oder authentisch klingen. Mit ihrem traditionell angehauchten Songwriting haben sie lediglich eine Form gefunden, mit der sie so typische Motive wie Sehnsucht und Einsamkeit am Besten in Szene setzen können. Inland Traveller ist aber deshalb so wunderbar, weil jeder einzelne Song von wunderbaren Melodien getragen ist, die einen förmlich dahinschmelzen lassen. Melancholie der einsamen Straße, endlose Weite der Steppe Schwedens, ich komme!
weitere Platten
Sign, Sign
VÖ: 27.04.2007
Cover The Distance
VÖ: 04.04.2005
It's Golden
VÖ: 31.03.2003
Talking Backwards (EP)
VÖ: 01.01.1900