“My story is a told one, a really out of date one”, hebt Jakob Nyström mit wie immer brüchiger Stimme nur wenige Sekunden nach Anlaufen der Platte an – und bringt damit Vor- wie Nachteile derselben bündig auf den Punkt. Denn eigentlich haben sie nichts falsch gemacht, die fünf Eigenbrödler aus dem schwedischen Umea: Zu Moderne und Zeitgeist verhielt sich ihr wie in Heimarbeit zusammen gebastelt tönender Retro-Folkpop mit seinen Schrammelgitarren, Mandolinen und Schifferklavieren seit jeher wie Opas betagter Bauernschrank. Er roch vertraut und hatte Wurmstiche, und das war gut so. Grundsätzlich ist dann auch alles beim Alten. Warum also lässt einen “It’s Golden” trotzdem vergleichsweise kalt? Zunächst ist zu mutmaßen, dass die Magie, die den Erstling durchströmte, einiges mit dessen knarrender Unfertigkeit zu tun hatte. Und dafür sind neue Songs wie “Don’t Remind Me” oder das an sich schöne “Three-Minute Convert”, ein Duett Nyströms mit seiner kleinen Schwester, fast ein wenig zu glatt und perfekt geraten. Da helfen weder gut gemeinte Streicher-Partituren noch sanft schwellendes Gebläse im irgendwie zu schnellen “Frosted Minds”. Zudem steht der Band die diesmal bevorzugte sonnige Seite des Lebens einfach weniger als wolkenverhangene, zerklüftete Küsten nebst skurriler Geschichten. Richtig klasse sind Isolation Years nach wie vor, wenn sie ihrer Wehmut freien Lauf lassen, wie im berückend schillernden, griffigen Titelsong oder dem offen im Wind schwingenden Sechsminüter “Preacher/Songwriter”, der sich kritisch mit der Macht populärer Musiker auseinander setzt. Das nächste Mal gerne wieder mehr davon.
weitere Platten
Sign, Sign
VÖ: 27.04.2007
Cover The Distance
VÖ: 04.04.2005
Inland Traveller
VÖ: 24.09.2001
Talking Backwards (EP)
VÖ: 01.01.1900