Handwerklich ist kaum etwas an dem Album auszusetzen. Dive hat eine klare, schnörkellose Produktion und lässt der zugegeben simplen Instrumentierung genug Raum, um die gewünschte Wirkung zu entfalten. Jedoch kommt bereits im ersten Song das Gefühl auf, dass irgendetwas fehlt. Der Funke springt nicht über, der Gesang wirkt eindimensional. Das Songwriting ist teilweise solide bis gut, teilweise aber auch flach wie im uninspirierten und Phrasen-lastigen “Thoughts & Prayers”. Das Feature von Anti-Flags Justin Sane verfügt zwar über eine erfrischende Rotzigkeit, legt aber seinen Anschein von Chaos nie völlig ab. Am stärksten ist “Dive” vor allem in den klaren Momenten wie in “You”.
Auch der Titelsong “Dive” gehört zu den stärkeren, weil eingängigsten Stücken des Albums. Tiefgang wird hier aber nie erreicht, spätestens nach “Lie” bekommt das Album eine kräftezehrende Länge, die eher auf Quantität abzielt und einen dementsprechenden Qualitätsabfall mit sich bringt. Da hilft es auch nicht, dass ein Song wie “Come Join Us” wirklich guter Pop-Punk ist und Lust auf eine Runde Pogo macht. Positiv wirkt sich allerdings die Sprachwahl des Albums aus. Nach Ausflügen ins Deutsche sind Itchy zu einer rein englischen Platte zurückgekehrt. Das steht ihnen besser und ist angesichts des Erfolges von Band, die den umgekehrten Weg gegangen sind, mutig.
Das steckt drin: Heisskalt, Milliarden, Schmutzki
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