Bei den Donots hat es bis zum zehnten Album gedauert, Smile And Burn haben es gerade auf ihrer fünften Platte getan: englische Texte gegen solche in ihrer Muttersprache einzutauschen. Nach eigenen Angaben wollten Itchy mit dem Sprachwechsel raus aus der eigenen Komfortzone und sich musikalisch weiterentwickeln, das übliche Bla-bla in solchen Fällen also. Allerdings glückt dem Trio der Wechsel musikalisch, denn ihr achtes Album “Ja als ob” zeigt die vor 20 Jahren gegründete Band so vielseitig wie nie. Nach dem Wir-sind-immer-noch-hier- Opener “Faust” schielt der Titelsong gewaltig in Richtung Van Holzen, bietet allerdings weiterhin den typischen Itchy-Humor. Auf diesem drückenden Alternative-Sound fußt auch “Beyoncé & Jay-Z”, mit dem Itchy aufgrund des katastrophalen Weltzustandes für “Leichtigkeit” anstelle von Verzweiflung sorgen wollen. “Ich wollte noch” erinnert an die frühen Madsen, passenderweise singt deren Frontmann Sebastian Madsen gleich mit. Mit “Nicht weg” positioniert sich die Band einmal mehr gegen Rechtspopulisten, während das abschließende “Wo seid ihr” denn alle verstorbenen Rock-Legenden wie Lemmy oder Bon Scott huldigt. Dazwischen gibt es aber auch viel Pathos (“Gegen den Wind”), Deutschpunk-Standard-Literatur (“Herzlich willkommen”) und mittelmäßige Balladen (“Pflastersteine”).
weitere Platten
Dive
VÖ: 07.07.2023
20 Years Down The Road: The Best Of
VÖ: 26.11.2021
All We Know
VÖ: 21.07.2017
Six
VÖ: 10.04.2015
Ports & Chords
VÖ: 25.01.2013
Lights Out London
VÖ: 25.02.2011
Dead Serious
VÖ: 23.01.2009
Time To Ignite
VÖ: 30.03.2007
Heart To Believe
VÖ: 07.10.2005