Niemand strahlte in Gegenwart anderer so viel Langeweile aus wie er. Da lag der Schluss nahe, dass er seine kreativsten Momente dann hat, wenn er niemanden um sich herum ertragen muss. Keineswegs überraschend ist daher, dass er jetzt mit einem Solo-Album auf den Markt kommt. Und solo meint in diesem Fall wirklich solo. Zu hören ist nichts als seine Gitarre (Mascis ist bestimmt kein Virtuose) und seine Stimme, deren genügsame Unsicherheit der von Neil Young in nichts nachsteht. Er zelebriert ein paar Dinosaur-Jr.-Songs wie “Thumb”, “Get Me” oder “Not You Again” und wagt sich auch an Cover-Songs aus den Federn von Morrissey, Greg Sage oder Carly Simon. Unglaublich cool leiert er die Tracks runter und ist weit entfernt von jeglicher Lo-Fi-Pose. Er schüttet einfach nur Charisma ins Volk wie Christus einst sein Brot teilte. Saint Mascis, wenige Tage vor der Kreuzigung. Lasst uns gemeinsam um ihn weinen!
4,5/5 Wolf Kampmann
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