Er hatte sein NME-Cover, an der Seite von Kate Nash. Es gibt schon Menschen, die in Foren Hasstiraden auf ihn singen, und im sehr lustigen Londonhass-Song “LDN Is A Victim” eines anonymen Projekts bekommt Jack Peñate auch sein Fett weg: So sehr Middle Class, dass es nervt. Ganz schön viel auf einmal. Aber Peñate, 23 Jahre alt, steckt das alles ganz gut weg. Zumindest merkt man dem Debüt an keiner Stelle an, dass sich hier jemand beweisen will. Alles klingt locker, blumig, liebevoll. Man erinnert sich oft an die Housemartins und ihre Art, britischen Pop zu spielen, ohne dabei ständig in den Spiegel oder die Boulevardpresse zu schauen. Schön, dass es so was wieder gibt. Britpop fürs Volk: In “Torn On The Plattform” weiß Peñate nicht, was er am Bahnsteig machen soll: Rein in den Zug, raus aus dem Zug. “Spit At Stars” pfeift auf sämtliche astronomische Romanzen, Peñate findet es einfach unfair, dass da oben alles leuchtet und er unten traurig ist. Dazu spielt er eine vehemente Akustikgitarre, man kann wetten, dass die Saiten bei seinen Gigs reihenweise reißen. Und gegen Ende gelingt ihm mit “We Will Be Here” sogar spielerisch eine formvollendete Ballade, die ohne große Streicher auskommt, weil die Melodie auch so gut genug ist. Tolle Platte für den Augenblick.
weitere Platten
Everything Is New
VÖ: 26.06.2009
Spit At Stars (EP)
VÖ: 16.04.2007