Jack Slamer
Keep Your Love Loud
Text: Dominik Rothe
Dabei sind die Voraussetzungen für einen gelungenen Genre-Beitrag gegeben: Sänger Cyrill Vollenweiders hohe Stimme erinnert an Ian Gillan und vor allem Robert Plant, die Gitarrensolos verfügen über einige coole Licks und die Rhythmussektion sorgt für satten Groove. Doch hinter dem Hitfaktor des Greta Van Fleet-Debüts oder der musikalischen Reife der Rival Sons bleiben Jack Slamer aufgrund des nicht immer zu Ende gedachten Songwritings zurück. In Sun Soul Healing verlieren sie sich in monotonen Strophen, der gelungene Spannungsaufbau zu Beginn von Lost wiederum verpufft in einem kraftlosen Refrain, der längst nicht so hymnisch ist, wie es die Band gerne hätte. Gelungener ist da schon “War Of Words”. Vom leisen, psychedelischen Intro bis zur Hardrock-Eruption im Mittelteil spielen Jack Slamer gekonnt mit musikalischer Dynamik, was für einen fesselnden Spannungsbogen sorgt. “Favorite Enemy” hingegen überzeugt als knackiger Hardrock mit griffigem Mitgröhl-Refrain, und die schiere Kraft der Gitarrenriffs von “Stumbled” reißt ohne Umschweife mit. Leider gelingen Jack Slamer solch starke Momente im Laufe von “Keep Your Love Loud” nur selten, dafür bleiben sie aber umso länger hängen und rechtfertigen einige Punkte mehr für das Album.
weitere Platten
Jack Slamer
VÖ: 03.05.2019