Jack White
Lazaretto
Vielleicht kann man es so sagen: Gemeinsam mit den Black Keys konserviert Jack White im Alleingang das musikalische Erbe Amerikas. Ähnlich wie Patrick Carney und Dan Auerbach stürzt er sich in Projekte, produziert, mischt in Sessions mit und bereitet die älteste aller Rock Spielarten – den Blues – für das ganz große Publikum auf. Die Revolution hat White mit The White Stripes hinter sich. Jetzt geht es darum, dass er seinen guten Ruf als Songwriter untermauert. Mit “Lazaretto” gelingt ihm das elf Mal hintereinander. Dabei gewinnt er vor allem immer dann, wenn seine Gitarre elektrifiziert ist. So geht es mit dem orgelverstärkten “Three Women” schmissig und keck getextet los, um mit irrem Mundharmonikasolo zu enden. Es folgt der Titeltrack, der mit seinem drängenden Bass und dem dicken Schlagzeugbeat den HipHop-Flow mit sich bringt, den White schon bei The Dead Weather oder auf seiner Single mit dem Rapper Black Milk genutzt
hat. Klar kann er auch Country (“Temporary Ground”, “I Think I Found The Culprit”) oder swingenden Piano-Blues (“Alone In My Home”). Aber solche Songs schlägt White mit seinen eigenen Mitteln: etwa im wirklich HipHop-haften, halbgerappten “That Black Bat Licorice” und dem vorab in die Welt gesetzten, ausgerechnet instrumentalen E-Gitarren-Showcase “High
Ball Stepper”. Bei dem ganzen Spektakel hat White zu jeder Zeit auf der Habenseite, dass die Platte wieder mal wahnsinnig gut klingt und jedes Instrument zum rechten Zeitpunkt in den Mittelpunkt gerückt wird. So etwas kriegt nur einer hin, der wirklich Ahnung hat. Jack White ist so einer.
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