Der Schlagzeuger nimmt als Jacket Thief alle Instrumente und das Mikro selbst in die Hand. Immer samstags trifft er sich mit Produzent Ryan Mall (Dropkick Murphys, The Gaslight Anthem). Die beiden machen in der Regel einen Song pro Tag fertig, die Sessions ziehen sich über ein halbes Jahr.
Reeders Debüt “Lights Out On The Shore” kommt deutlich weniger fuzzy daher als die meisten Fu Manchu-Songs. Aber das muss nicht heißen, dass er weniger Desert- und Stoner Rock zu bieten hat. Bei “Flying Too Low” mit der verstimmten Gitarre fühlt man sich etwa an John Garcia erinnert. “TLFN” steht dagegen für “True Love For Now” – was bis zu diesem Song auch für diese Platte gilt. Denn der Mittelteil des Albums rinnt einem durch die Finger wie Wüstenstaub. “A Stitch In Time” kommt ziemlich genretypisch daher: tiefgestimmte, knarzende Gitarren, jede Menge Groove, ein paar schöne Harmonien als Kontrast. Auch der Titelsong und “Some Kind Of Murder” funktionieren nach diesem Prinzip.
Wirklich einprägsam sind aber erst wieder “The First Ones From The Skies” und “Daylight Apparitions”. In Ersterem sorgt das bluesige Gitarrensolo für Wiedererkennungswert. Reeder tastet sich vorsichtig durch Rock-Abstufungen mit unterschiedlicher Intensität, dabei driften die Songs aber häufig in Richtung Belanglosigkeit. Auch nach mehrmaligem Hören bleiben die wenigsten Jacket-Thief-Riffs hängen, nicht einmal am Schlagzeug bietet Reeder sonderlich viel Abwechslung. Das können auch die Foo Fighters-Gedächtnissongs “Furs And Fires” und “As She Drifts …” nicht wieder rausholen. Reeder scheint sich ein bisschen in der ihm eigentlich vertrauten Wüstenlandschaft verirrt zu haben.
Das steckt drin: Foo Fighters, Fu Manchu, Kyuss