Jad Fair & Daniel Johnston
The Lucky Sperms: Somewhat Humorous
Bis sich diese beiden Helden auf einer Platte vereinigen würden, war es eigentlich nur eine Frage der Zeit: infantiler LoFi-Schrammel von ganz weit draußen.
Mit Jad Fair und Daniel Johnston treffen sich auf dieser Platte zwei der wohl beknacktesten Typen der derzeitigen Musiklandschaft. Weiß man bei Daniel Johnston um seine tatsächliche und gar nicht witzige Geisteskrankheit, hat sich Jad Fair auf seiner mittlerweile ein ganzes Leben dauernden Suche nach Extremen ebenfalls zu einem nicht ganz zurechnungsfähigen Zeitgenossen entwickelt. Auch nach mehr als 20 Jahren des Musizierens kann er immer noch keinen seiner Akkorde benennen und findet wohl eher zufällig, quasi aus dem Bauch heraus, seine Licks. Mit Daniel Johnston hat er einen Partner gefunden, der seine Texte genau auf die gleiche Weise schreibt und gerade deshalb authentisch und intensiv Seelenabgründe auslotet, wie kaum jemand sonst. Das Ergebnis ist ihr ganz eigener, unvergleichlicher Blues, vorgetragen hinter einem Dunst aus Whiskey und wahrhafter Depression. Und wenn sich diese beiden Weirdos dann noch an “Ruby Tuesday” und “Michelle” durchgeknallt und dissonant lamentierend vergreifen, sitzt die ohnehin schon seit Ewigkeiten auf ihren Köpfen thronende LoFi-Krone fest wie angeschraubt.