Gut, dafür hätten sie sich außergewöhnlich gut gehalten, aber wer kann das bei diesen ruffeligen Jeansträgern schon akkurat einschätzen? Jedenfalls streifen Jaill den psychedelischen Teil des Damals nur; ihre Umarmung gilt den gesunden 70ern: Surfergitarren, liebe Melodien, Rhythmen für Klein und Groß. Sonnig, aber nicht grell. Milch und Kekse. Dazu singt Vincent Kircher so, wie eben jemand singt, den man in Milwaukee aufgegabelt hat. Dass ihr erstes Album vor lauter geschrubbten Wangen und netten Chören nicht unerträglich harmlos wird, verdankt Thats How We Burn auch seinen Texten. I know you laugh when you wanna cry and it makes you look like a fool sometimes, das schreibt dann wohl doch eher jemand, dem nicht alles glänzt, auch wenn die meisten anderen unglücklichen Zeilen vor lauter Gartenparty untergehen. Die strohige Akustikgitarre auf Summer Mess ist eine Ausnahme, die übrige knappe halbe Stunde Album ist flott und flott vorbei. Yes I am running as fast as I can towards a stunning and imperfect plan. Das ist auf bescheidene Art sympathisch, genau wie der ganze gerade Rock, der hier mal nicht mit Ideen überanstrengt wird – sieht man von all den gutgelaunten Gitarren ab, die sich da tummeln. Die Hälfte der Songs ist kürzer als drei Minuten, jeder einzelne macht Lächeln. Muss wirklich gut gewesen sein vor Watergate, den Ölkrisen und dem Exorzist, als eine Band zu jedem ihrer Auftritte mit den klappernden Fahrrädern ihrer Mütter fahren konnte und rauchende Delphinmädchen auf dem Cover noch niemanden empörten.
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Traps
VÖ: 15.06.2012