Nach der 180-Grad-Wende nennt er sich lieber Jake und hat verflucht fähige Musiker um sich geschart. Mit seinem Debüt “Love And Bombs” bläst er frischen Wind durch die Kornfelder Zentralamerikas und wirbelt das schlammige Schmutzwasser des Mississippi durcheinander – dabei kommt der Mann aus Boston. Mit urwüchsiger amerikanischer Musik kennt er sich allerdings aus. Er rettet die gediegen-rockige Ballade vor dem Schmalz (“Believe Me”), beherrscht den stürmischen Fetzer (etwa “Shake ‘Em On Down”), und auch das Traditional mit Fiedel und Slide-Gitarre will ihm gelingen (“Two Of A Kind”). Wäre Brennan nicht auf ‘Yep Roc’ und hätte ob seiner Vergangenheit derart eindeutigen Indie-Status, man würde vor Vergleichen mit Tom Petty oder gar Bruce Springsteen nicht Halt machen. Der klare, bis ins Letzte ausproduzierte Breitbandsound tut sein Übriges dazu. Ein fähiger Songwriter ist Brennan, und ein bisschen klingt er auch wie Joe Cocker, wenn er nur will (“Sarah’s Got A New Favorite Song”). Doch genau an diesem Punkt stellt sich die Frage, für wen genau Brennan ein solches Album gemacht hat. Für alle, denen die Originale zu cheesy und belastet sind vielleicht. Doch braucht die Welt einen Indie-Springsteen? Auch wenn er für sein Können Anerkennung verdient, die Antwort lautet: nicht wirklich.