James Yuill
Turning Down Water For Air
Text: Philipp Welsing
Manchmal gehen die Synthesizer ein bisschen mit ihm durch. Bei No Pins Allowed, aber vielleicht mag er das so: Etwas Sanftes antäuschen und dann das Bild mit technoiden Melodien durchhacken. Man verzeiht es ihm ja auch sofort. Es macht ihm nämlich viel zu großen Spaß, das Lockere wieder zurückzuholen, quasi mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen, darauf ein bisschen mit seinem eigenen Beat zu experimentieren und am Ende in Postal-Service-Gefilden zu landen. Er singt von süßer Liebe und geht nicht im Meer aus Schmelzkäse unter. Amnesiac, das muss seine Lieblings-Radiohead-Platte. Daher die Inspiration für den Elektro-Teil im Elektrofolk. Er macht das aber gut und auch eigen. Sehr sogar. Für den zweiten Teil des Genre-Neologismus könnten Folk Implosion herhalten, aber dafür sind sie etwas zu sperrig. Vorsichtig machen sich plötzlich auch Streicher bemerkbar (How Could I Lose). Fanden Notwist schon Erwähnung? Dann aber jetzt, wo gerade She Said In Jest losgeht. Das Erstaunliche: Yuill klingt bei aller hier geschehenen Verortung doch tatsächlich vor allem wie er selbst. Und eine Textzeile noch: Im your right handed man/ Youre my left handed girl. Ou… wie sympathisch! Und schön. Alle Daumen hoch.
weitere Platten
Movement In A Storm
VÖ: 18.06.2010