Mini-Album deshalb, weil die sieben Songs in 23 Minuten von “King Of Clubs” mehr als nur eine schnöde EP sind. Es sammelt sich halt was an, gerade bei einem produktiven Künstler wie Jamie Lenman. Immerhin hatte er nach dem Ende seiner Band Reuben 2013 mit “Muscle Memory” direkt mit einem Doppelalbum debütiert – eines davon elektrisch, das andere akustisch. Dass “King Of Clubs” das ähnlich hält, liegt daran, dass Lenmans Frau einige Wochen krank im Bett lag und er die EP doch nicht als Ten-Inch veröffentlichten wollte, weil sie auch auf eine Twelve-Inch-Seite passte. Also bastelte er in seinem Heimstudio an Akustikversionen der Songs für die B-Seite. “Am Ende hatte ich noch viel experimentellere Versionen als die ursprünglichen Tracks. Die Akustikversionen sind aber kein Teil des Albums und nicht dazu gedacht, sie in einem Durchlauf mit den anderen Songs anzuhören. Das ist kein zweiter Teil von ‘Muscle Memory’, sondern einfach ein kleines Schmankerl.” Die elektrische Seite ist jedenfalls ein Kracher: “The Future Is Dead” mit dem Rapper Illaman klingt, als würden sich Refused mit Rage Against The Machine anlegen. Im stampfenden “Sleep Mission”, dem bedrohlichruhigen “Like Me Better”, in “The Road To Right”, dem schmerzvollen “Kill Me” und dem ruhigen Titelstück klingt Lenman mal wieder so, wie Nine Inch Nails längst nicht mehr klingen.
weitere Platten
The Atheist
VÖ: 25.11.2022
Shuffle
VÖ: 05.07.2019
Live At St. Pancras
VÖ: 02.11.2018
Devolver
VÖ: 27.10.2017
Muscle Memory
VÖ: 06.12.2013