Sicher nicht, dass der übereigene Zusammenwurf aus HipHop, Indiebass, Ska, Pop und Wimbledoner Lässigkeit auch nur einen Song länger als “Panic Prevention” funktionieren würde. Das Debüt des blassen Knilchs ist zwei Jahre her; jetzt läuft eine Single namens “SticksnStones” durch die Radios, die ganz genauso smart und unbefangen klingt – und außerdem richtig gut. Der perfekte Anschluss, aber sicher nicht der klügste Vorbote, wenn die Message Fortschritt sein soll. Jamie T schert sich nicht ums verkrampfte Anschieben. Die Spanne reicht noch ein wenig weiter in Richtung Singer/Songwriter, der Junge hat sich in Bob Dylan verliebt. Und: Der wohl unscheinbarste Künstler, den selbst England seit Jahren hervorgebracht hat, kann nicht nur flapsig rappen, sondern sogar recht hübsch singen. Wo sein erstes Album ein schalkhafter Ritt über Alkoholleichen war, ist “Kings & Queens” eine Zugfahrt mit Aussicht. Jamie T weiß, dass man nicht immer frech sein muss, um fresh zu sein, er kann auch mal trauern, ohne deshalb gleich Augen zu verdrehen. Die Beats sind noch da, wenn er sie braucht, aber er braucht sie eben nicht immer (und rappt trotzdem besser als je zuvor). Wenn das so weitergeht, muss sich niemand um sein drittes Album sorgen.
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