1998: Nach drei Alben ist endlich soweit. Jamiroquai machen mit Deeper Underground nicht nur das Dutzend ihrer Top-30-Singles voll, sondern veröffentlichen einen Song, der anders klingt, als die Singles zuvor! Hoffnung schwappt auf, und nach Äußerungen Jay Kays, er wolle in Zukunft keine Kompromisse mehr eingehen, bin auch ich richtig gespannt auf das neue Album. Aber zu unrecht: Jamiroquai machen auch 99 den Sound für alle von 6 bis 99, egal ob Pädagogikstudentin oder Bankkaufmann. Die erste Single Canned Heat ist ein Hit, ebenso Black Capricorn Day, und Planet Home groovt in alter Manier. Den Rest habe ich aber auch beim vierten Durchlauf so schnell wieder vergessen, daß es mir fast Angst macht. Es ist schwer, ein Album dieser Band nicht an Hits festzumachen, weil die restlichen Songs einfach zu sehr nach belanglosem Füllmaterial klingen (Butterfly, Soul Education). Das fast instrumentale Destitute Illusion und das inzwischen überhaupt nicht mehr experimentelle Didgeridoo-Stück Supersonic helfen da letztendlich auch nicht. Lange Rede, kurzer Sinn: teilweise gute Songs, gut produziert, tanztauglich und glatt ohne Ende. Und da abzusehen ist, daß diese Attribute auch für die nächsten zwölf Alben zutreffen werden, denke ich, es ist an der Zeit zu sagen: Jamiroquai sind irgendwie scheiße…
weitere Platten
High Times - Singles 1992-2006
VÖ: 10.11.2006
A Funk Odyssey
VÖ: 03.09.2001
Travelling Without Moving
VÖ: 01.01.1900