Da gab es mal eine Band, die schon alles in sich hatte, was sich heute Tausende anderer Klangkörper auf die einträglich wehenden Fahnen schreiben. Mit “Kettle Whistle” wird eine Legende in die Wirklichkeit zurückgeholt. Ein paar alte Songs in neuem Gewand, ein paar neue Stücke in alter Anmutung dazu, und fertig ist das Reunion-Album, das ja angeblich keines ist, denn nach der Platte und der dazugehörigen Mini-Tour will man wieder in Porno For Pyros und Red Hot Chili Peppers auseinanderfallen. Wer braucht das Ganze aber? Eigentlich niemand. Außer den vier Beteiligten selbst, die mit ihren Nachfolgeprojekten nie wieder den Standard von Jane’s Addiction erreicht haben. Jane’s Addiction, die Led Zeppelin der späten Achtziger, bleiben eine Legende. Daran ändern auch die zugegeben druckvolleren neuen Versionen von “Mountain Song” oder “Three Days” nichts. “Kettle Whistle” wird zwar mehr Medienrummel auslösen als alles, was die Band in ihrem Zenit veranstaltet hat, aber ohne jeglichen Einfluß bleiben. Trotzdem ist es schön, zu hören, daß es noch Gruppen gibt, die mit einer solchen Sorgfalt arbeiten, wie es eben typischerweise Jane’s Addiction tun.
weitere Platten
The Great Escape Artist
VÖ: 14.10.2011
Strays
VÖ: 18.07.2003
Ritual De Lo Habitual
VÖ: 20.08.1990
Nothing's Shocking
VÖ: 23.08.1988
Jane's Addiction
VÖ: 15.05.1987