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    Japandroids
    Fate & Alcohol

    VÖ: 18.10.2024 | Label: Anti-
    Text: Juliane Kehr / Martin Iordanidis | Erschienen in: VISIONS Nr. 380
    Vier-Ohren-Test
    Japandroids - Fate & Alcohol

    Japandroids veröffentlichen ihr letztes Album, bevor sie sich verabschieden. Die Meinungen zu “Fate & Alcohol” gehen in der Visions-Redaktion auseinander.

    Japandroids treten mit einer Umarmung voller Pathos ab, die Bruce Springsteen nicht besser hätte geben können.

    Es passt zum letzten Kapitel der Bandgeschichte, dass die Kanadier dort anknüpfen, wo das dritte Album “Near To The Wild Heart Of Life” endete. Schon der Opener “Eye Contact High” verfügt über eine herzliche Spielfreude, die sich von den ersten Worten “I dream away December…” bis zum ausgedehnten Drum-Break im letzten Drittel zieht. “Alice” überkommt einen kurz darauf mit einem deftigen, randvollen Gitarrenriff. Die hyperaktive Bassdrum hält sich nicht lange mit Vierteln auf, sondern hämmert im dumpfen Achteltakt durch den Song, bevor Gitarre und Schlagzeug gemeinsam eskalierend über den Gesang hereinbrechen.

    Es macht großen Spaß diesem letzten spielwütigen Tanz des Duos zu folgen. Das folgende “Chicago” atmet Dave Hause“Bury Me In Philly”-Vibes, “Fugitive Summer” empfiehlt sich als nostalgischer Sommerliebe-Song: “Tune in tomorrow, tune out tonight”. Und “A Gaslight Anthem” trägt den Hinweis, an welche Kollegen diese Hommage geht, bereits im Titel, was sich aber auch aus dem Sound des Songs ableiten lässt. Wenn es im letzten Song schließlich “All Bets Are Off” heißt, bleibt ein tröstendes Gefühl von “Schön war’s” und eine Karriere die vier Studioalben ohne einen einzigen Totalausfall bietet. Juliane Kehr

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    In einem verbeulten Datsun wollen Japandroids noch einmal betrunken um den Block fahren.

    Das Dosenbier hat allenfalls Zimmertemperatur, der Anlasser springt erst beim zehnten Versuch an. Beides ist Schlagzeuger David Prowse und Gitarrist Brian King egal. Was zählt, ist die Verve ihres fuzzig-schrammeligen Indierocks, der beim Debüt “Post-Nothing” 2009 eigentlich schon lieber Stadionrock sein wollte. Im leiernden Kassettendeck feiern Japandroids die Bruce Springsteenisierung ihrer lange zurückliegenden gemeinsamen Unizeit bis zum Bandsalat, aus dem Auspuff dringt nichts Gutes.

    “Fate & Alcohol” dröhnt an 15 Bandjahren im Rückspiegel vorbei, die mit diesem vierten und letzten Album tatsächlich Geschichte werden. Japandroids’ Schrulligkeit sitzt bei dem immerhin gut produzierten Schwanengesang auf sich selbst mit auf der Rückbank. Nur gibt es nach wie vor keine bemerkenswerten Refrains, die man von dort aus mitgrölen könnte. So bleibt das Indierock-Duo mit dem Faible fürs Uptempo als jene Band in Erinnerung, die nur Strophen kann. Japandroids Runde um den Block trieft voller Weißt-du-noch-damals-Geschichten, bis irgendwann auffällt, dass die altersschwache Karre ihre graue Betongarage gar nicht erst verlassen hat. Martin Iordanidis

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    Das steckt drin: Cloud Nothings, Metz, Titus Andronicus

    weitere Platten

    Massey Fucking Hall

    VÖ: 19.06.2020

    Celebration Rock

    VÖ: 08.06.2012

    No Singles

    VÖ: 14.05.2010

    Post-Nothing

    VÖ: 11.09.2009