Seit Jeff Rosenstock als Singer/Songwriter aktiv ist, hat er drei Alben veröffentlicht, die so euphorisch wie der Garage-Punk von Pup und so unbeholfen-cool wie der Power-Pop von Joyce Manor klingen. Innovativ war an seiner Musik bislang wenig, aber so ist Punk eben: Er darf alles und muss nichts. Sein neues Album “Post-” veröffentlichte Rosenstock überraschend am Neujahrstag 2018, erhältlich gegen einen frei wählbaren Betrag auf Bandcamp. Bereits ein Blick auf die Songtitel und -längen verrät, dass Grenzen dem Singer/Songwriter auch musikalisch höchstens als hilfreiche Richtlinien dienen: Ein kurzes, von einer Frauenstimme gesprochenes Intro geht in den überbordenden Song “USA” über, der fünfeinhalb Minuten lang über die eigenen Beine stolpert und seine positive Wut anschließend mit kräftigen Background-Chören und euphorischen Gitarren auf den Punkt bringt: You promised us the stars/ And now were tired and bored. Zwischen ähnlich aufgeregten Songs wie “Yr Throat” und “Powerlessness” reihen sich die entspannten “All This Useless Energy” und “TV Stars”. Der rumpelige Punk macht zunächst viel Spaß, weil Rosenstock schwache Momente wie die Textwiederholungen in “Beating My Heart Again” mit charmanten Gitarren verschleiert. Mit der Zeit entdeckt man jedoch weniger neue Elemente und es offenbart sich die große Schwäche der Platte: “Post-” ist ein kurzweiliges, zu einfach gestricktes Album, das auf langer Strecke mit Songs wie dem zuckenden “Melba” oder dem gemütlichen “9/10” nicht mit Bands wie Pup mithalten kann.
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