Mono-Schlagzeuger Dahm Majuri Cipolla und Sum-Of-R-Gitarrist Reto Mäder konnten sich zwar in ihren jeweiligen Karrieren über einen Mangel an diesen Tugenden nicht beklagen, allerdings übt ihr Zusammentreffen – wenn auch nur virtuell – einen ganz besonderen Reiz aus. Einerseits sind es simple Ideen, basierend auf gemeinsamen Helden der Psychedeliaund Krautrock-Ära wie Ash Ra Tempel oder Cluster, die den Trip I bestimmen, andererseits entwickeln die von Mäder mit Synth-Gitarren und Keyboards erfundenen Soundscapes ein aufregendes Eigenleben. Während Opener und Single “Sowing Dragons Teeth” motorisch eine Brücke zwischen Neu! und Mogwai schlägt, bewegen sich Jegong bereits zwei Stücke später mit “Frames Of Reference” im assoziativen Spannungsfeld zwischen Swans und Loscil. 14 Stücke lang brechen sich Improvisationen und Feldversuche kreative Bahn, um sich zu einem strahlend klaren Mosaik zusammenzufügen. Cipolla nahm seine Perkussion mit Martin Bisi in New York auf, Mäder steuerte seine klaftertiefen Klanggebilde im heimischen Bern bei. Gemischt und gemastert wurde das Album schließlich von Jaakko Viitalähde in Finnland, um schließlich vom Berliner The Ocean-Label Pelagic veröffentlicht zu werden. Es ist somit ein weiterer Beweis, dass trotz Social Distancing Großes entstehen kann.
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The Complex Inbetween
VÖ: 23.06.2023