Jennifer Gentle stammt aus dem norditalienischen Padua und ist kein Mädchen, sondern eine im Frühjahr 2000 gegründete Band, in deren Zentrum zwei Herren stehen: Sänger/Gitarrist Marco Fasolo, 23, und Trommler Alessio Gastaldello, 30. Die beiden setzen auf den zehn Tracks von “Valende” die eigenwilligen, schräg experimentierenden Klang-Collagen ihrer beiden bisherigen Alben fort. Sie überraschen mit infantilen, von surrealen Bildern durchsetzten Songs wie “Tiny Holes”, die wirken, als seien sie Titelsongs für Kleinkinder-TV-Serien. Dann wieder zitieren sie in “I Do Dream You” spielerisch-naiv Rock’n’Roll-Riffs. In “Hessesopoa” klingt es so, als hätte man herumtollende Kinder mit Glockenspielen, Bontempiorgeln und Xylophonen in einen quietschbunten Probenraum gesteckt, um sie einfach mal drauflos spielen zu lassen. So entsteht ein chaotisch ausuferndes Improvisationsepos von sieben Minuten, bei dem die Musiker vielleicht mächtig Spaß hatten, aber dieser Spaß überträgt sich leider nicht auf den Zuhörer. Wenn Marco in “Liquid Caffee” singt “I spilled some coffee on my trousers”, dreht er seine Stimme so theatralisch auf wie eine Mischung aus Adam Green zu Moldy Peaches-Zeiten und Gollum aus “Herr der Ringe”. Keine schöne Vorstellung.