Jenny Lewis und Johnathan Rice sind musikalisch verschwägert und auch privat verbandelt. Sie wissen beide, wie man Songs schreibt, die man schon beim ersten Mal wiedererkennt, und haben Harmoniegesang als gemeinsames Hobby. Den Vergleich mit anderen gemischten Duos werden sie sich wohl gefallen lassen müssen, denn ähnlich wie bei She & Him etwa verspürt man auch bei Jenny & Johnny das Bedürfnis, seinen Eltern mal wieder eine CD zu schenken. Die Eltern könnten dabei sogar im Mittleren Westen der USA wohnen, denn Im Having Fun Now ist wohl das, was man in Amerika wholesome nennt. Also gesund im Sinne von harmlos, anständig und bedenkfrei.
Aufrührerisches Potenzial hat das Album nämlich nicht, dafür aber altkluge Zeilen wie If you lose your fear of God/ Youre an animal at heart, die überall gut ankommen, wo man Kalendersprüche mit Lebenserfahrung verwechselt. Musikalisch ist das durchaus ansprechend gehalten, denn die elf Songs des Albums sind durchweg beschwingte Übungen in Uptempo-Optimismus, die wissen, warum Füße wippen, und die mit kristallklaren Vocals ihre Zuhörer zur Zuckerwatte verführen. Zeitgenössische Entwicklungen moderner Rockmusik lässt die LP dabei gerne zugunsten unzählbar oft erprobter 60s-Formeln liegen, was all der Fröhlichkeit beizeiten eine leicht anachronistische Atmosphäre verleiht.
In einem haben Jenny und Johnny dabei aber sicherlich Recht: Für Spaß braucht man nach wie vor keinen Grund, keine Entschuldigung und kein Alibi.
Wo kämen wir da auch hin.