Im vergangenen Jahr landete Jens Friebe mit “Vorher Nachher Bilder im Indie den großen
Überraschungserfolg. Und wenn im Herzen des Weltgeistes der Popmusik nur ein Quentchen Gerechtigkeit
schlägt, lässt er den Wahlberliner auch “in Hypnose nicht verhungern. Friebe erzählt Geschichten,
mit denen man sich identifizieren kann, hüllt sie in eingängige Melodien, spielt auf akustischen und
elektrischen Instrumenten. Nenn es Standard. Was Friebe jedoch auszeichnet und unverwechselbar
macht, ist der leichtfüßige Glamour, den er in die Indiewelt trägt. “Kennedy, der elegant anmaßende
erste Song, hat alles, was einen Hit ausmacht. Der folgende, “Lawinenhund, ist die schönste Anmache
seit langem. Mit “Still gelingt es ihm, auch dem im Genre nicht unbedingt neuen Themenkomplex
“Selbstreflektion eines Musikers” noch neue Seiten abzugewinnen. Dass Anbiedern seine Sache nicht
ist, stellt er erfrischend trotzig rotzig mit “Jede Menge Ziele klar, um anschließend in einem
“Abend voller Glück zu schwelgen. Keine Frage, Liebeslieder gibt es hier auch – und mit “Roadmovie
To Berlin einen geschickt inszenierten Bonustrack. Eine ausfallfreie Aneinanderreihung kleiner
Feste, die gefeiert werden wollen.
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VÖ: 08.10.2010