Der Gitarrist und songschreibende Kopf hinter dem Multi-Platin-Act Alice In Chains ärgert sich nicht länger mit den Schwierigkeiten im Bandgefüge herum und wagt den Schritt in das Spotlight. Während AIC-Sänger Layne Staley durch die Höhen und Tiefen seiner zerrissenen Persönlichkeit torkelt, scharrt Cantrell eine Handvoll hochkarätiger Musiker um sich und nimmt ein Album auf, das keinen Anhänger seiner ursprünglichen Band enttäuschen wird. Mit der Hilfe von so hochkarätigen Bassisten wie Les Claypool (Primus), Norword Fisher (Fishbone) und Rex Brown von Pantera, sowie tatkräftiger Unterstützung seiner AIC-Kollegen Inez und Kinney, sind zwölf Songs entstanden, die einen strukturierteren und ausgewogeneren Eindruck hinterlassen als die des letzten, selbstbetitelten Werkes seiner Band. Schon dort bewies Cantrell, daß er ein guter Sänger ist, der den enormen Ausdruck Staleys zwar nicht vergessen machen kann, aber in der Kombination mit großartigen Songs wie “Dickeye” wunderbar vertröstet. Insgesamt ist “Boggy Depot” von den eher ruhigen Stücken beherrscht, wobei die ausgetüftelte Schlagzeugarbeit, der Fretless-Bass und Cantrells Gitarre regelmäßig für glückliche Momente sorgen. Und die können wir schließlich alle mal gut gebrauchen.