Ja, Jet bleiben sich treu. So treu, dass man oft meint, das gerade Gehörte doch bereits zu kennen. Aber auch wenn sich am Sound der Australier nicht viel geändert hat, ist die Wahrnehmung des Rezipienten inzwischen eine andere. Man denkt nämlich sofort an Jet, wenn die ersten Töne von “K.I.A. (Killed In Action)” erklingen und Nic Cester sein Organ aufheulen lässt; nicht mehr an Bands und Künstler wie AC/DC, Oasis, T.Rex, Bowie, Rolling Stones oder Beatles, mit denen man Jet zum Debüt noch verglich. Ihr RocknRoll hat sich als eigene Marke etabliert, auch wenn diverse Aha-Effekte auch beim dritten Album nicht zu leugnen sind. “Shes A Genius” zum Beispiel kann der Verlockung nicht widerstehen, The Knacks “My Sharona”-Riff durch eine weitere Abwandlung zu huldigen. Jet machen daraus eine mitreißende Nummer mit viel Sex-Appeal und Michael-Jackson-Hooks. Die großen Vorbilder Rolling Stones und AC/DC lassen sich auch auf “Shaka Rock” ohne Lupe identifizieren, aber welcher große RocknRoll-Smasher kommt schon ohne Zitate aus? Die tollen Gesangslinien von potenziellen Hits wie “Times Like This”, “Black Hearts (On Fire)”, “Let Me Out” oder dem verträumten Bubblegum-Rocker “Seventeen” soll ihnen jedenfalls erst mal einer nachmachen.