Jim Jarmusch & Jozef van Wissem
The Mystery Of Heaven
Text: Matthias Möde
Im Vergleich zum im Februar erschienenen “Concerning The Entrance Into Eternity” hat sich wenig verändert. Van Wissem und Jarmusch sind auch auf ihrem neuen Album kauzige und experimentelle Gitarristen. Die Songs gehen dabei auf van Wissems Kappe, sagt Jarmusch – er selber sorge eher für die Hintergrundgeräusche. Von episch oder höllisch langen Songs zu reden ist bei diesem cineastisch angelegten Projekt aber gar nicht so einfach und richtig. Wenn Schauspielerin Tilda Swinton nicht wie in “The More She Burns The More Beautifully She Glows” ihre Erzählstimme zu der gezupften Laute van Wissems und Jarmuschs Hintergrundgeräuschen addiert, dann zupfen und hintergrundgeräuschen die beiden eben ohne Worte. Nach Swintons erwähntem Monolog sogar knapp neun monotone Minuten am Stück. Da würde selbst Johny Depp als William Blake, während er im Jarmusch-Film “Dead Man” Richtung Westen reist, irgendwann blöd, gelangweilt oder genervt aus dem Fenster gucken. Jarmusch, der unter anderem für seine Filme “Coffee And Cigarettes” und “Night On Earth” bekannt ist und früher in der No-Wave-Band The Del-Byzanteens Keyboard gespielt und gesungen hat, soll van Wissem übrigens 2006 auf den Straßen New Yorks kennengelernt haben, als er gerade an einem mysteriösen Vampirfilm arbeitete, und in van Wissem den idealen Mann für den zugehörigen Soundtrack sah. Ob wahr oder nicht – diese Geschichte klingt spannender als das, was sie uns schmackhaft machen soll.