Jimi Hendrix
Valleys Of Neptune (& 4 Rereleases)
Text: Dennis Plauk
Immerhin: “Valleys Of Neptune” ist ein Produkt der offiziellen Hendrix-Nachlassverwalter, nämlich seiner Familie – was der Sache zwar nicht den Beigeschmack von Geldmacherei in Gitarrengottes Namen nimmt, aber wenigstens garantiert, dass die Aufnahmen auch wirklich von ihm stammen. Das kann ja nicht jedes Bootleg von sich behaupten, das in der Vergangenheit erschienen ist. In der vorliegenden Form soll “Valleys Of Neptune” dem vierten Album der Jimi Hendrix Experience nahekommen, das es so nur im Kopf des Bandkopfs gegeben hat. Wie viel dabei Wahrheit und wie viel Wunschdenken ist, sei dahingestellt. Die meisten Songs für den vermeintlichen “Electric Ladyland”-Nachfolger spielte die Experience 1969 in New York und London ein, ehe das Trio auseinanderbrach.
Der Titeltrack mag nicht der meistgesuchte aller unveröffentlichten Hendrix-Songs sein (die Macher), ist mit seinem Little Wing-haften Intro und den windschiefen Harmonien aber durchaus auch für Nicht-Komplettisten eine Bereicherung. Gleiches gilt für das heißblütige Elmore-James-Cover “Bleeding Heart”, die instrumentale Cream-Leihgabe “Sunshine Of Your Love” und die rauere Alternativ-Version von “Fire” mit Santana-Gedächtnis-Drumsolo und einem näselnden Noel Redding als Backing-Sänger. Übrigens: Zur Veröffentlichung von “Valleys Of Neptune” erscheinen die drei Experience-Alben “Are You Experienced”, “Axis: Bold As Love” (beide 1967) und “Electric Ladyland” (1968) sowie die fabelhafte posthume Songsammlung “First Rays Of The New Rising Sun” (1997) in neuen Ausführungen mit Doku-DVDs.
Artverwandte
Eddie Hazel – “Game, Dames And Guitar Thangs”
Love – “Forever Changes”
Moby Grape – “Moby Grape”
weitere Platten
West Coast Seattle Boy – The Jimi Hendrix Anthology
VÖ: 19.11.2010
Electric Ladyland
VÖ: 01.01.1900