Job For A Cowboy
Moon Healer
Man kann das alles albern finden, klar. Wenn Jonny Davy in “Grinding Wheels Of Ophanim” mit einem gurgelnden Growl Navene Koperweis signalisiert, das Schlagzeug jetzt zum Grooven zu bringen und damit endlich Nick Schendzielos’ sich immer wieder aus dem Song windende Bassläufe zu glätten, spielt das mit Genre-Klischees. Zugleich hört man Typen, die große Sorgfalt in die Details ihrer Musik gesteckt haben.
“Moon Healer” ist eine reichhaltige, komplexe, vor allem aber unterhaltsame Platte, die trotz der zeitlichen Differenz nahtlos an den Vorgänger von 2014 anschließt. Damals hatte sich das Quintett endgültig von seinen Deathcore-Anfängen zu sauber produziertem Extreme Metal vorgearbeitet, dem aber noch der Ruch des Kalküls anhing. Seitdem hat sich das Genre verändert, Trends kamen und gingen und plötzlich wirken Job For A Cowboy mit ihrem tighten, dynamischen Chaos unverhofft frisch.
Wie “The Sun Gave Me Ashes So I Sought Out the Moon” Meshuggah-Momente mit Breakdown-Anmutungen und recht klassischem Metal-Solo verknüpft, ist ebenso spaßig wie die frostige Atmosphäre im Finale “The Forever Rot”. Dass “The Agony Seeping Storm” mit seinem Hexen-Keifen bei aller Sperrigkeit einem Hit am nächsten kommt, verrät alles über diese Death-Metal-Achterbahn, die den progressiven Teil des Genres mit der Sensibilität der 00er Jahre verknüpft – und gewinnt.
Das steckt drin: The Black Dahlia Murder, Children Of Bodom, Cynic