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    Joe Henry
    Reverie

    VÖ: 07.10.2011 | Label: Anti/Indigo
    Text: Mathias Wittmann
    7 / 12
    Joe Henry - Reverie

    Aus dem rauen Saloon des mittleren Westens in die ebenso mondäne wie verrauchte Bar der Metropole. Keine Zeitreise, sondern der gekonnte Rückzug auf das Ursprüngliche. Ohne Großspurigkeit, ganz unprätentiös.

    Unscheinbar und doch so vereinnahmend. Joe Henry ist einer dieser Künstler, auf die wir spätestens dann aufmerksam werden, wenn wir mit der Nase darauf gedrückt werden oder von der Chefredaktion um eine Rezension gebeten werden. Und nach gebotener Auseinandersetzung mit der neuen Platte des Künstlers setzt ein schlechtes Gewissen ein, erst jetzt die Bekanntschaft gemacht zu haben. Denn die Vielfalt seines Schaffens mäandert zwischen Folk, Americana und feinem Blues und lässt mit der Zunge schnalzen. Die Augen werden geschlossen und vor dem geistigen Auge erscheint dieser schwarzhaarige Unbekannte in einer dunklen und verrauchten Bar in irgendeiner amerikanischen Großstadt. Er sitzt krumm und versunken vor dem leicht verstimmten Piano, raucht französische Maiszigaretten und tränkt sein Leid im Whiskey, um sich dann wieder mit der Musik vom Schmutz seines Lebens reinzuwaschen. Trauer und Leid mögen die Motive sein, doch die Botschaft ist der Blick nach vorne und das Wissen um das Gute. Wie die Jayhawks veröffentlicht Henry in diesem Herbst ein Album über das, was ihn wirklich bewegt. Waren es Musiker der Jayhawks, die ihn in den frühen 90ern zu zwei großartigen Countryrock-Alben animierten und ihn im Studio bei den Aufnahmen unterstützen, so konzentriert er sich nun auf verwegene Blues-Arrangements, lässt das Laster des Countryrock nur zwischendurch durchklingen und überlässt es ansonsten den besagten Musikern um Mark Olson, mit Mockingbird Time das Country-Album des Jahres rauszubringen.

    weitere Platten

    Invisible Hour

    VÖ: 30.05.2014

    Tiny Voices

    VÖ: 10.11.2003